Gesundes Wintergemüse

Viele traditionelle Wurzelgemüse haben neben ihren kulinarischen Qualitäten durchaus auch für unsere Gesundheit einiges zu bieten. Daher hat es sich u. a. der Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt e.V. zur Aufgabe gemacht, viele Sorten vor dem Aussterben zu bewahren. Dazu gehört z. B. die Rote Bete, die zum Gemüse des Jahres 2023 ernannt wurde. Dieses Wintergemüse stellt wenige Ansprüche an den Boden bzw. die Kulturführung und ist daher einfach anzubauen sowie gut lagerfähig. Neben der leckeren Knolle (hoher Gehalt an Folsäure, Vitamin B, Eisen, Kalium) können auch die Blätter, aufgrund ihres guten Geschmacks, vielen Salatmischungen beigefügt werden. Des Weiteren eignet sich der eigene Garten von September bis Anfang Oktober zur Aussaat in feinkrümelige Erde des Gewöhnlichen Tellerkrautes, dem Winterportulak, auch als Kubaspinat bekannt, sodass bereits ab November die erste Verwertung möglich ist. Dabei die fächerförmigen Blätter an ihren langen Stielen nicht zu tief abschneiden, um mehrmalige Ernten zu gewährleisten, und möglichst zeitnah verarbeiten. Der Geschmack der vitaminreichen grünen Blätter (wenig Nitratgehalt) ist etwas nussig und säuerlich. Verwendung finden neben den jungen Blättern auch die zerkleinerten Blattstiele z. B. zusammen mit Feldsalat oder aber auf Butterbrot bzw. im Quark. Kurz in wenig Wasser gekocht entwickelt der Winterportulak einen spinatähnlichen Geschmack. Erst bei höheren Minusgraden werden die Pflanzen, die ansonsten Kälte gut vertragen, mit Vlies abgedeckt. Auch wenn heute die sogenannte Topinambur, eine gesunde alternative zur Kartoffel, in Deutschland nur noch von geringer wirtschaftlicher Bedeutung ist, findet sie seit 1922 Verwendung in der Diabetologie. Zudem wird ihr eine krebsvorbeugende Wirkung nachgesagt. Die Pflanze stellt ebenfalls keine großen Anforderungen an ihren mehrjährigen Standort und wächst vor allem auf lockerem, leicht sandigem Boden. Im eigenen Garten sollten allerdings Wurzelsperren (Rhizomsperren) verwendet werden, um die Verwilderung zu vermeiden. Der Hauptzuwachs der Knollen erfolgt von Juli bis Oktober, geerntet wird vor dem Neuaustrieb von November bis März/April. Solange sie im Boden steckt verträgt die Topinamburknolle Frost bis −30 °C, der oberirdische Teil jedoch nur bis −5 °C. Anders als Kartoffeln sind sie aufgrund ihrer wesentlich dünneren Schale nur wenige Wochen offen lagerbar. Wie man sieht, eignet sich der eigene Garten durchaus auch im Winter für eine gesunde Ernährung, und das nicht nur mit alten Gemüsesorten.Der Vorstand des Obst- und Gartenbauverein Arheilgen wünscht an dieser Stelle allen Gartenbesitzern, dem Klimawandel zum Trotz, ein erntereiches Gartenjahr.