Chiemseereise mit dem OGV

(BF) Ende August startete der OGV Arheilgen mit einem fast voll besetzten Bistrobus der Firma Stewa ins Berchtesgadener Land. An Bord für die Fahrt und das Bistro zuständig „unsere Sippels“, Christine und Klaus, schon wohlbekannt bei fast allen Gästen.  Die Fahrt über die Autobahn und die letzten Kilometer zu unserem Ziel Bad Reichenhall fuhren wir auf der Landstraße über Reith im Winkel. Nachdem die Zimmer im 4- Sterne Hotel „Amber-Residenz Bavaria“ bezogen waren ging es mit zwei Stadtführern, zum Glück trocken, durch die Stadt und den 150 jährigen königlichen Kurgarten, um einen ersten Eindruck zu bekommen. Die Lebensgrundlage von Bad Reichenhall ist seit Jahrtausenden das Salz. Der Legende nach entdeckte der hl. Rupertus  im Jahr 696 die Reichenhaller Solequellen; tatsächlich dürften die salzhaltigen Quellen aber deutlich früher bekannt und genutzt worden sein. Die alte Saline wurde nach einem Stadtbrand 1834 zerstört und in den nachfolgenden Jahren unter König Ludwig I. neu errichtet. Sie ist heute die wohl schönste Saline der Welt. Der Kurgarten wurde vom Gartenarchitekten Carl Effner angelegt. Marx Littmann errichtete das neobarocke Königliche Kurhaus. Das alte Rathaus von 1849, das mit Fresken bemalt ist, zeigen Kaiser Karl den Großen, St. Rupertus, Kaiser Friedrich Barbarossa, König Ludwig I. von Bayern, Allegorien der Caritas und Justitia. Bad Reichenhall hat eine wunderschöne Fußgängerzone und noch viel Sehenswertes zum Entdecken.

Am zweiten Tag stand der Königsee mit seiner Insel St. Bartholomä und Berchtesgaden auf dem Programm. Wir fuhren über Berchtesgaden und weiter über die Roßfeld-Panoramastraße, die mit 1600 m höchstgelegene Panoramastraße Deutschlands, mit 14 Brückenbauwerken. Aufgrund des bewölkten und nebeligen Wetters war von den schönen Bergen leider nichts zu sehen. Am Königsee angekommen, war das Wetter zwar trocken, aber die Berge nach wie vor verhangen. Die 25minütige Überfahrt zur Insel erfolgt mit einem umweltfreundlichen Elektromotorboot. Auf der Schifffahrt  wurde uns der Königsee, mit 192 m der tiefste See Bayerns, mit Erläuterungen und mit dem berühmten „Echo vom Königsee“, die Hauptattraktion während der Überfahrt (wird mit einem Flügelhorn geblasen), näher gebracht. Seine Naturschönheit ist atemberaubend, sein Charme unwiderstehlich. Glatt und ruhig liegt er da, wie ein Fjord, von Bergwänden gesäumt. Die grüne Farbe des Sees stammt von im Wasser gelösten Kalkteilchen, die das einfallende Sonnenlicht brechen. Seltene Fische wie Seesaibling oder -forelle schätzen seine Trinkwasserqualität. Jeder konnte die Insel erkunden und seine Rückfahrt selbst bestimmen. Auf dem Rückweg nach  Bad Reichenhall gab es noch einen Zwischenstopp in Berchtesgaden  zum Flanieren und Bummeln. Am dritten Tag fuhren wir, das erste Mal ohne Regen und Regenschirme, nach Prien an den Chiemsee. Der liebevoll  als „Bayerisches Meer“ genannte Chiemsee ist der größte See Bayerns. Für die Fahrt  brauchten wir eine Stunde und so konnten wir pünktlich unser Schiff erreichen, das uns auf die Herreninsel brachte, die mit barocker  Pracht lockt. Die Insel ist mit 238 Hektar die größte Insel des Chiemsees. Von der Anlegestelle bis zum Schloss Herrenchiemsee (neues Schloss) sind es 20 Minuten Fußweg. Seit 1878 entstand dieses Denkmal des Absolutismus, das sein Vorbild Versailles an Pracht der Ausstattung weit übertrifft. Auch wenn es nicht vollendet wurde, ist Schloss Herrenchiemsee eine perfekte Inszenierung von Prunk und Schönheit.  Ludwig II. hatte in diesem Schloss mit aller Konsequenz und mit allen Mitteln das Königtum beschworen. Es blieb ebenso unvollendet wie der umgebende Park nach Versailler Vorbild mit seinen grandiosen Wasserspielen, der den Großteil der Insel umfassen sollte und heute von freier Natur mit wichtigen Biotopen umgeben ist. Einige Teilnehmer nahmen an einer Führung teil, sie waren begeistert vom Prunk im Schloss und viele gingen in der schönen, mit vielen Blumen und Brunnen angelegten Parkanlage spazieren. Um 11:50 Uhr legte unser Schiff wieder ab um weiter zur Fraueninsel zu fahren. Diese Insel ist nur 15,5 Hektar groß. Ein Inseldorf mit Charakter: lebendig, urwüchsig, verwinkelt und inspirierend. Nicht wenige Maler und Dichter ließen sich von den blühenden und duftenden Blumen- und Kräutergärten beflügeln. Wir spazierten an den dicht gedrängten schönen Häusern und Kunstläden der Insulaner vorbei, auch  an der 1200 Jahre alten  Benediktinerinnen-Abtei Frauenwöhrt mit dem Marienmünster und dem weiß aufragenden Campanile, einem freistehenden Glockenturm, um einmal die Insel zu umlaufen. Die heutige Rückfahrt führte uns nach Bernau auf die Seiser Alm, 200 m oberhalb des Chiemsees. Hier hatten wir Aufenthalt  um den atemberaubenden Blick auf das „Bayerische Meer“ zu genießen, im Restaurant einzukehren und einen kleinen Spaziergang zu unternehmen. Am vierten und letzten Ausflugstag ging es nach Obersalzberg. Von hier aus starten Spezialbusse über die Kehlsteinstraße zu einem Felsplateau. Weiter geht es zu Fuß durch einen 124 m in Fels getriebenen Tunnel und anschließend mit einem Messing verkleideten Aufzug, in 41 Sekunden hoch zum Kehlsteinhaus. Das heute als Berggaststätte genutzte Gebäude bietet einerseits einen einzigartigen Ausblick über die Berchtesgadener Bergwelt und die Gegend um Salzburg, andererseits ist es auch mahnende Erinnerung an die Abgründe der menschenverachtenden NS-Diktatur. Heute wird der Obersalzberg zunehmend ganzheitlich als historischer Ort gesehen. Neben der Dokumentation Obersalzberg als auch dem zentralen Lern- und Erinnerungsort wird der Obersalzberg vor allem vom Tourismus geprägt. Der „Panoramablick“  war uns leider wieder durch Regen und Nebel verwehrt, und so traten wir die  Rückfahrt etwas früher an. Dadurch hatte jeder noch mal die Gelegenheit in  Bad Reichenhall einzukaufen oder auch nur durch den wunderschönen Kurpark zu laufen, die Wandelhalle zu besuchen oder die schönen alten Bäume zu bestaunen. Bei strömenden Regen fiel der Abschied am nächsten Tag dann doch nicht allzu schwer. Je näher die Fahrt  zur Heimat  war, umso sonniger und trockener wurde das Wetter. Nach einem Stopp in Wertheim-Village, der eine oder andere kam mit einem Einkauf zurück, ging es schnurstracks nach Arheilgen. Trotz des leider nicht immer optimalen Wetters war es wieder eine sehr schöne Fahrt mit dem OGV, da waren sich am Ende alle einig.