Der Garten im August

Pflanzen können sich am besten kräftig und gesund entwickeln, wenn die Bedingungen im heimischen Garten möglichst den natürlichen Lebensräumen entsprechen. Tierische Nützlinge lassen sich gerne dort nieder, wo sie mögliche Schädlinge als Nahrung, aber auch Schutz und gute Nistmöglichkeiten vorfinden. Ein intaktes Bodenleben durch Kompost und Biodünger aus organischen Materialien wirkt sich ebenfalls positiv auf das Wachstum der Gartenpflanzen aus. Je mehr Kleintiere sich im Boden bewegen, desto intensiver wird er belüftet und somit stabiler, um z. B. das Wasser besser speichern zu können. Da der Klimawandel unaufhaltsam fortschreitet, sollte man rechtzeitig großzügig und gründlich lediglich am Boden (nicht über die Pflanze) wässern, möglichst mit Brunnenwasser oder mit Wasser aus der eigenen Zisterne. So kann man teures Leitungswasser sparen. Eine Mulchauflage verhindert zudem ein schnelles Austrocknen. Ein wichtiges Thema betrifft vor allem neue Eigenheimbesitzer: Wie lege ich meinen Vorgarten an? Wieviel Arbeit kommt auf mich zu? Schottergärten oder gepflasterte Flächen heizen sich durch die Sonneneinstrahlung stark auf, kühlen zudem nachts kaum ab. Bei Starkregen kann das Wasser nicht versickern und führt zu vollen Kanälen und im schlimmsten Fall zu Überschwemmungen. Was häufig unterschätzt wird ist die Tatsache, dass auch ein ordentliches Erscheinungsbild einer besonderen Pflege bedarf durch z. B. regelmäßiges Fegen oder einen Hochdruckreiniger sowie dem Auskratzen der Fugen. Eine naturverbundene Alternative ist die Anlage eines Steingartens, dessen Pflanzen an Trockenheit, Hitze und Fröste angepasst und extrem pflegeleicht sind. Gleichzeitig entsteht so ein Lebensraum und Nahrungsangebot für allerlei Insekten und nützliche Kleinstlebewesen. Ein begrünter Vorgarten mit Stauden und Gehölzen wirkt sich kühlend auf das Mikroklima aus ohne dass man viel Arbeit hineinstecken muss und bietet zudem eine ausreichende Versickerungsfläche für Niederschläge. Gerade jetzt im erntereichen Monat bringen wir gerne zum Mittagessen Gemüse oder Salat, idealerweise aus dem eigenen Garten, auf den Tisch. Ein Quarkbrot, belegt mit Radieschen, Gurken, Tomaten oder Paprika, schmeckt in der warmen Jahreszeit besonders frisch. Mit pestizidfreiem, selbst geerntetem Obst, von A wie Apfel bis hin zu Z wie Zwetschge, tut man sich und seiner Familie viel Gutes. Schon allein dafür lohnt sich doch ein bisschen Mehrarbeit, ob im eigenen Garten oder auf dem Balkon bzw. der Terrasse. Zum Schluss noch ein paar Tipps: Der August ist der beste Pflanzmonat für die Clematis um gut durch den ersten Winter zu kommen. Rosen sollte man jetzt nicht mehr düngen, da sonst die Winterhärte darunter leidet. Zur Familie der Disteln gehört die Artischocke, deren gut geschlossene Knospen als gesundes Gemüse immer beliebter werden. Wenn sie sich öffnen und ihre imposanten violett-blauen Röhrenblüten ausbilden, locken sie nicht nur Insekten an sondern sehen auch in einer Blumenvase sehr dekorativ aus. In diesem Sinne wünschen Ihnen die Vorstandsmitglieder des Obst- und Gartenbauverein Arheilgen eine erholsame und vor allem stressfreie Ferienzeit.