Der Garten im November

Der Obst- und Gartenbauverein Arheilgen hat seinen Vereinsgarten bereits auf die bevorstehende Herbst – Winterzeit vorbereitet. Auch wenn das Wetter noch Kapriolen geschlagen hat, was dazu führte, dass an einigen Gewächsen neue Knospen ausgebildet wurden, an so manchem Rosenstock noch einzelne Blüten leuchteten sowie an Tomatenpflanzen die Früchte zu Ende reifen konnten. Nur die Bäume verlieren der Jahreszeit entsprechend ihre Blätter. Dieses Laub kann unter den Beerensträuchern, Bäumen und Hecken, aber auch auf den Blumenbeeten als dünne Mulchschicht verteilt werden. Ein so bedeckter Boden ist ausreichend vor starker Kälte geschützt, lässt kein Unkraut wachsen, bildet Humus, fördert das Bodenleben und liefert schlussendlich wichtige Nährstoffe. Und in einer Ecke des Gartens zusammen mit Reisig (zur Stabilität) aufgetürmt dient ein Blätterhaufen nicht nur Igel & Co. als Winterquartier. Käfer, Spinnen und andere Kleintiere mögen solch einen Rückzugsort ebenso wie abgestorbene Blätter, verholzte Stängel oder Blütenreste an den Stauden und ernähren so unsere Vögel im Garten. Vorbeugend kann aber auch eine rechtzeitig ausgebrachte Vliesauflage vor Frost schützen. Ist zu dieser Jahreszeit Gemüseanbau im eigenen Garten noch sinnvoll? Die letzten Tomaten der Saison werden am besten, wie auch die Rote Bete, vor dem ersten Frost geerntet. Hierbei ist es unerheblich, ob diese noch grün sind oder nicht, denn Tomaten können an einem dunklen warmen Ort durchaus nachreifen und längere Zeit (nicht im Kühlschrank) gelagert werden. Dagegen verbleiben Endivien und Mangold auf den Beeten. Möhren und Sellerie vertragen leichte Fröste, Chinakohl und der beliebte Feldsalat sogar bis minus vier Grad, Zuckerhut bis minus acht Grad und Grün- bzw. Rosenkohl bis minus zehn Grad. Alte Rosenkohlsorten werden im Geschmack milder, wenn es schon mal leicht gefroren hatte (bestätigt von einer erfahrenen Fachfrau). Als winterhartes Gemüse gelten Schwarzwurzeln und Pastinaken, da ihre Wurzeln gut geschützt in der Erde stecken. Am besten kommt jedoch der Winterlauch mit Kälte zurecht. Früher galt der kühle dunkle Keller als Lagerort u. a. für frisches und eingewecktes Obst, Kartoffeln, selbstgemachtes Rot- und Sauerkraut. Heute werden Gartenhäuser, Schuppen und Garagen als alternative Aufbewahrungsräume genutzt, die sich aber in den lang anhaltenden Hitzeperioden ebenfalls immer mehr aufheizen. Darum gilt es, dort nachts Kühle einzubringen und die durch die gelagerten Äpfel und Co. entstehende ethylenreiche Lagerluft entweichen zu lassen – viele Birnensorten sind allerdings längstens bis Weihnachten lagerfähig -. Was ist außerdem noch für Freizeitgärtner interessant? Samenstände von Stauden dienen z. B. dem Distelfink als körnige Nahrung. Andere Vögel, Wespen und viele Insekten mögen dagegen die letzten zuckerhaltigen Äpfel und Birnen. Der Herbst bringt zudem alljährlich viele Arten und Sorten verschiedener Gräser mit eindrucksvollen Verfärbungen als dekorative Alternative hervor. Auch ihre Samenstände bleiben zum Teil bis weit in den Winter hinein attraktiv, daher werden Gräser ebenfalls erst im Frühjahr zurückgeschnitten. Lange Trockenphasen zur Fruchtreife verschärfen Fraß- bzw. Pickschäden durch Vögel an Früchten, Stämmen und Ästen, um Wasser zu finden. Extra aufgestellte Tränken helfen, diese Ausfälle zu mindern. Des Weiteren ist es ratsam, den stark zunehmenden Mistelbefall an den heimischen Bäumen rasch zu beseitigen, da ihnen Misteln Wasser und Nährstoffe entziehen. Und so ganz nebenbei kann man Mistelzweige für einen alten Brauch nutzen und zur Weihnachtszeit an die Eingangstür hängen, aber auch als dekorativer Zimmerschmuck (ohne Wassergabe) sind sie hübsch anzusehen. In diesem Sinne wünscht der OGV Arheilgen allen wunderschöne Herbsttage mit ganz viel Sonnenschein.