Obst, Kräuter, Gemüse aus dem eigenen Garten?

Für frühere Generationen stellte sich diese Frage nicht, da Selbstversorgung lebensnotwendig und alternativlos war. Heute, im 21. Jahrhundert, besinnen sich wieder viele, vor allem junge Leute darauf, dass auf diese Weise eine gesunde Ernährung besser möglich ist, besonders wenn keinerlei Pestizide zum Einsatz kommen. Gerne werden, gerade in den Großstädten, sowohl der Balkon oder die Terrasse als auch Hinterhöfe dafür genutzt, einen kleinen Gemüse- oder Kräutergarten anzulegen. Dabei sollte man aber niemals vergessen, dass Eigenanbau mehr als nur ein bisschen gärtnern ist. Unter anderem muss nicht nur in der Urlaubszeit für regelmäßige Bewässerung gesorgt werden, denn sonst waren alle Mühen umsonst. Fällt zudem der Urlaub in die Haupterntezeit ist auch dafür unbedingt Hilfe notwendig. Im Hinblick auf Ertrag, Pflanzengesundheit und Nährstoffversorgung wird empfohlen, Gemüse immer in Reihen und nicht zu eng beieinander anzubauen. Bei einigen Sorten, wie z.B. Kohl aber auch Kartoffeln, sollte unbedingt auf die Fruchtfolge geachtet werden. Erst bei 10° C Bodentemperatur je Pflanzloch (im Abstand von 30 bis 40 cm) eine gut mit Keimen und Augen ausgestattete Kartoffel 7 bis 8 cm tief einlegen. Die Kultivierung einer Kartoffelpflanze in einem 20 bis 30 l Kübel mit Abzugsloch (um Staunässe zu vermeiden) an einem sonnigen Standort ist mittlerweile ebenfalls möglich. Neben Kopf- und Eisbergsalat sind hierzulande Schnittsalate, die einfachste und schnellste Form Salat anzubauen, sehr beliebt. Von Beginn des Gartenjahres an bis hin zum Spätsommer ist bereits 4 bis 5 Wochen nach der Aussaat die erste Ernte der Schnittsalate möglich. Anfang Mai werden zudem Kürbis, Zucchini und Gurken ausgesät. Spätestens nach den Eisheiligen, ggf. noch unter einem Frostschutzvlies, können die ersten Buschbohnen oder Zuckermais ausgesät werden. Dabei gelten gelbe Buschbohnen als besonders zart und aromatisch. Halbstrauchig wachsende Kräuter (wie z. B. Thymian, Salbei, Lavendel) erst nach der Frostgefahr kräftig zurückschneiden um die Verkahlung von unten her zu vermeiden. Bis Ende Juni ist die Zeit des Rhabarbers. Rotfleischige Stangen sind milder im Geschmack und haben einen geringeren Säuregehalt als grünstielige Sorten. Damit er besser gedeiht, sollten die Sandböden in Arheilgen mit Kompost angereichert werden. Im Mai die ersten Insektenfallen an Obstgehölzen anbringen (z. B. Gelbtafeln bei Süßkirschen, Leimgürtel bei Pfirsich- und Aprikosenbäumen). Des Weiteren benötigen momentan Pflanzen regelmäßig Kontrolle auf Läuse und andere Schädlinge. Aber Achtung: Meisen und Marienkäfer z. B. verringern Blattläuse, Ameisen verbreiten auf natürliche Weise die Samen und Schnecken dienen Igel und Laufkäfer als Nahrung (ansonsten einfach absammeln). Der Vorstand des Obst- und Gartenbauverein Arheilgen setzt sein Wissen gerne im vereinseigenen Lehrgarten praktisch um. Schauen Sie sich dazu auf der Homepage www.ogv-arheilgen.de die neuesten Bilder oder bei einem kleinen Spaziergang den Garten ruhig einmal an. Es lohnt sich.