OGV-Fahrt Schwarzwald und Elsass

Die zweite Busreise in diesem Jahr führte den Obst- und Gartenbauverein Arheilgen (OGV) mit dem Busunternehmen Müller-Riedstadt und 40 Reiselustigen durch den Schwarzwald und das Elsass. Bei gutem Reisewetter schmeckte am Rastplatz Baden-Baden ein Stück selbstgebackener Kuchen, gestiftet von Busfahrer Sigfried (Sigi) Plötz, besonders lecker. Unterwegs verlas Ingrid Krumpa zur allgemeinen Erheiterung „die Rentnergebote.“ Erste Station war der interessante elsässische Ort Straßburg. Anstelle einer Stadtführung gondelte die Reisegruppe mit einem Ausflugsboot durch die Kanäle der Stadt, rechts und links eingesäumt von saftig grünen Bäumen, unter zahlreichen Brücken hindurch, vorbei an historischen Gebäuden sowie dem immensen Regierungssitz des „Europäischen Parlaments“ wieder zurück zum Ausgangspunkt. Danach blieb noch ein wenig Zeit, um kurz in das gotische Liebfrauenmünster zu schauen. Erst am Spätnachmittag konnten dann endlich die Zimmer im NOVOTEL in Freiburg bezogen werden. Müde von der langen Anfahrt traf man sich trotzdem noch einmal in kleinen Gruppen, um in der Altstadt in eins der urigen Lokale einzukehren. Am nächsten Tag führten zwei Reiseleiterinnen die geteilte Gruppe durch das idyllisch an der elsässischen Weinstraße gelegene Colmar. Das Altstadtbild ist von Kopfsteinpflasterstraßen und mittelalterlichen Fachwerkhäusern ebenso geprägt wie durch die Renaissance. Ein Besuch des gotischen Martinsmünster aus dem 13. Jahrhundert lohnt sich ebenso wie ein Abstecher in das malerische Viertel „Klein-Venedig.“ Im Restaurant Pfefferle trafen sich alle wieder bei einem köstlichen Flammkuchenessen, um danach nahe Breisach in einem badischen Winzerkeller bei einer kleinen Weinprobe mit „Sonne im Glas“ die Seele baumeln zu lassen. Einer der Höhepunkte dieser Reise war die dritte Tour, zusammen mit Herrn Kopp als Reiseleiter, durch die märchenhaften Altstädte der Weinorte Ribeauvillé, Riquewihr und Eguisheim. Den Besucher erwarteten neben vielen historischen Bauwerken und Türmen auch malerische Gassen mit bunten Fachwerkhäuschen, wundervolle Blumenarrangements, aufwendig verzierte Schilder und zauberhafte Malereien an den Hauswänden sowie ungewöhnliche, zum Teil recht kunstvolle Dekorationen in den Fenstern und auf den Treppenstufen. Bei diesem einzigartigen Anblick kamen alle richtig ins Schwärmen. Herr Kopp begeisterte seine Zuhörer während der zwei Tage nicht nur mit seinem badischen Dialekt sondern auch mit eindrucksvollen Erzählungen, z. B. über die Römer, Kelten und Alemannen, über das Mittelgebirge Kaiserstuhl mit seiner höchsten Erhebung, den Totenkopf sowie den sogenannten Texas-Pass (eine bei Radsportlern beliebte Serpentinenstraße), den Tuniberg, den Geburtsort Kaysersberg des Nobelpreisträgers Albert Schweitzer und vieles mehr. Interessant war auch, dass die Schwarzwälder Bollenhuttracht mit roten Bollen ledigen, mit schwarzen Bollen verheirateten Frauen vorbehalten ist, und dass sie nur im Kinzigtal und dort nur in drei Gemeinden traditionell getragen werden darf. Zudem ist das Gebäck Mannele bzw. Mannala, vergleichbar mit unserem Weckmännchen, aus dem alemannischen Elsass sehr beliebt. Das Wahrzeichen der Region ist für die meisten Einheimischen der Storch. Davon zeugen nicht nur die vielen Nester auf den Hausdächern. Der vierte Tag begann mit einer Stadtführung durch die von kleinen Bächle durchzogene Universitätsstadt Freiburg, deren historische Altstadt im spannenden Kontrast zur modernen, zukunftsorientierten Architektur steht. Nur hier gibt es auch heute noch den auf der ganzen Welt einmaligen Beruf des „Bächleputzers.“ Erwähnenswert ist zudem die Fahrt durch das landschaftlich beeindruckende Höllental im Hochschwarzwald, vorbei am Hirschsprung, das Feldbergmassiv immer im Blick, zum allseits bekannten Titisee. Nach einer kleinen fußläufigen Erkundungstour ging es weiter durch das faszinierende Bärental zur Schauinslandbahn, die längste nach dem Umlaufprinzip konzipierte Seilbahn Deutschlands, die erste ihrer Art weltweit. Auf der Bergstation, etwas unterhalb des Berggipfels, genossen die Reisenden einen traumhaften Weitblick bei einem großen Stück Torte und einer guten Tasse Kaffee. Am Ende des Tages suchten sich viele in Freiburg nochmals ein nettes Lokal für ein leckeres Abendessen und manch einer ließ diese ereignisreiche Fahrt in der Hotelbar gemütlich ausklingen. Bevor die Gruppe freitags die Heimreise antrat, besuchte sie zunächst den Markt rund um das Freiburger Münster. Danach stand noch das Schwarzwälder Freilichtmuseum Vogtsbauernhof in Gutach auf dem Programm und versetzte die Besucher in die Zeit des 16. bis 18. Jahrhunderts. Von dort aus hieß es endgültig Abschied nehmen. In Richtung Darmstadt begleiteten zahlreiche Regenwolken und Verkehrsstaus die Busfahrt, dazwischen aufgelockert durch Sonnenschein und einen farbenfrohen Regenbogen. Wenn einer eine Reise tut, dann hat er was zu erzählen: Z. B. vom Zuspätkommen nach einer spontanen Weinprobe, von den Bächle, die im dunklen ohne Wasser zu Stolperfallen werden können, dem niedrigsten Rand eines Bürgersteigs, der trotzdem übersehen wurde aber auch über den Verlust einer Tasche während sich eine Geldbörse zwischen den Sitzen im Bus wiederfand. Aber wie heißt es so schön: Ende gut – alles gut. Zum Abschluss dieses kleinen Reiseresümees nochmals einen großen Dank an die beiden Reiseorganisatorinnen Doris Petry sowie Else Hundsdorf, die leider aus gesundheitlichen Gründen erneut nicht dabei sein konnte, für die doch recht aufwendige Vorbereitung und die erfolgreiche Umsetzung des Reiseprogramms. Einen herzlichen Dank auch an Busfahrer Sigi, der nicht nur mit seinen wertvollen Tipps immer wieder zum guten Gelingen einer OGV-Reise beiträgt sowie nochmals an Doris Petry, die es sich nicht nehmen ließ persönlich für ausreichend Getränkenachschub im Bus zu sorgen. Einige der Mitreisenden waren das erste Mal dabei, haben dadurch viele nette Leute neu kennengelernt und freuen sich umso mehr auf die kommenden Fahrten des OGV Arheilgen.