OGV-Garten im September

Der erwerbsmäßige Anbau von Quitten ist hierzulande zwar selten, aber im privaten Bereich setzt sie sich immer mehr durch. Daher hat sich der Obst- und Gartenbauverein Arheilgen dazu entschlossen, in seinem Lehrgarten je einen Apfelquitten- bzw. Birnenquittenbaum anzupflanzen. Ein Obstgehölz, das wärmeliebend ist und Hitze gut verträgt, also genau richtig für den Klimawandel. Bei der Sortenwahl unterscheidet man zwischen selbstfruchtbaren und selbstunfruchtbaren Sorten, die durch Hummeln bzw. bienenverwandte Insekten befruchtet werden. Die Blütezeit liegt zwischen Mai und Juni, die Fruchtreife zwischen September und Oktober. Die Früchte, die u.a. viel Vitamin C und Eisen enthalten, sind meist zum Rohverzehr nicht geeignet sondern eher verarbeitet genießbar, vorwiegend als Marmelade oder Gelee. Aber auch als Heilpflanze gewinnt sie immer mehr an Bedeutung. Genau wie die Rose, die bis heute in vielen Kulturen eine bedeutsame Rolle spielt. In den meisten privaten und öffentlichen Gärten findet man die unterschiedlichsten Rosengewächse. Darum erweitert der OGV Arheilgen auch in diesem Bereich seinen Bestand, um im Frühjahr bzw. im Herbst noch intensiver auf den richtigen Rückschnitt eingehen zu können. Auch wenn nur in Einzelfällen Nektar produziert wird, besuchen pollensammelnde Insekten gerne die wunderbar duftenden Blüten. Das bei der Gewinnung von Rosenöl anfallende Rosenwasser findet z. B. Verwendung bei der Marzipan- und Lebkuchenherstellung. Die nach der Blüte ausgebildeten Früchte, die Hagebutten, werden vor allem zu Marmelade und Tee verarbeitet bzw. Teemischungen beigefügt. Eine weitere Neuerung im OGV-Garten ist die Anschaffung sogenannter Bewässerungssäcke. Sie garantieren in einem heißen, trockenen Sommer die gleichmäßige und langanhaltende Bewässerung der Obstgehölze und sorgen gleichzeitig dafür, dass das Wasser nicht verdunstet, da sie den Bereich über der Baumscheibe abdecken. So wird die Zeit pandemiebedingt stark reduzierter Vereinsaktivitäten dafür genutzt, verschiedene Veränderungsgedanken in die Tat umzusetzen, um auch künftigen Generationen Unterstützung beim Obst- und Gartenbau bieten zu können.