Ausgerechnet als sich der Obst- und Gartenbauverein Arheilgen mit Müller-Riedstadt und Busfahrer Jürgen Keller zu einer Tagesfahrt an die Mosel aufmachte, versteckte sich die Sonne hinter grauen Wolken und Nebel. Die Hoffnung, dass der Wettergott ein Einsehen hat, wenn alle mit fröhlichen Gesichtern an den einzelnen Etappen ankommen, erfüllte sich leider nicht, denn ab und zu war doch ein Schirm notwendig.
Reiseleiter Hermann aus Simmern, der Stadt aus der einst dem „Schinderhannes“ die Flucht gelang, vermittelte auf eine recht lockere Art so manch Wissenswertes: Die Mosel entspringt in den Vogesen und mündet als zweitlängster Nebenfluss bei Koblenz in den Mittelrhein. Bis dahin sind insgesamt 28 Schleusen zu bewältigen. Zwischen Bremm und Ediger-Eller befindet sich der imposante Höhenzug Calmont, der mit seinen Hangneigungen zur steilsten Weinlage Europas zählt. Das als Mahnmal errichtete Gipfelkreuz bietet neben dem Aussichtsplateau einen besonderen Blick auf die Moselschleife. Des Weiteren sind das Moselland Museum in Ernst sowie die „Mosel-Loreley“ mit dem einzigen Weinberg Europas, der nur mit einem Boot zu erreichen ist, von größerer Bedeutung. Zwischendrin erzählte Hermann eine amüsante Anekdote über den Ort Alf, der Ende der 1980iger Jahre aufgrund der gleichnamigen Fernsehserie des Öfteren Probleme mit seinem Ortsschild bekam.
Die Fahrt führte teilweise über die Hundsrückhöhenstraße, vorbei am Flughafen Hahn, dem Ort Kappel sowie der Stadt Zell an der Mosel mit ihrem überregional bekannten Riesling „Zeller Schwarze Katz“, bis hin zur kleinen Siedlung Beilstein, auch „Dornröschen der Mosel“ genannt. Über dem Ort thront die mächtige Burgruine Metternich. Der gut erhaltene Ortskern diente vielen alten Filmen als ideale Kulisse. Der Reiseleiter führte die Gruppe kurz zur steilen Klostertreppe und zum historischen Marktplatz. Für eine weitere Besichtigung der Winkel und Gassen blieb leider nur wenig Zeit, da in Ellenz-Poltersdorf das Restaurant „Vergissmeinnicht“ die Reisegesellschaft bereits mit einem köstlichen Mittagessen erwartete. Gut gestärkt ging es weiter zur kleinsten Kreisstadt Deutschlands. Cochem liegt direkt am windungsreichsten Flussabschnitt, dem sogenannten „Cochemer Krampen“. Das Wahrzeichen der Stadt, die erhabene Reichsburg auf einem weithin sichtbaren Bergkegel, hatte es den Besuchern besonders angetan. Zu den Sehenswürdigkeiten gehören u.a. ein einzigartiges Mosaik mit dem Stammbaum der Stadt, das Rathaus im Barockstil, der zum Verweilen einladende Marktplatz sowie der Martinsbrunnen. Durch den Turm der Martinskirche hindurch führt der Weg in die Altstadt mit ihren kleinen Geschäften und Weinstuben. Auch hier kann man über alte winkelige Steintreppen einen Klosterberg erklimmen. Durch das einst kleinste Stadttor, dem Fuchsloch, gelangt man direkt zur Moselpromenade. Eine Hochwasseranzeige an der Hauswand des Café Alt Cochem zeugt von enormen Überschwemmungen.
Zum Abschluss der Besichtigung bot die einstündige Schiffsrundfahrt einen bemerkenswerten Blick von der Flussseite aus auf die Stadt und die nähere Umgebung.
Bleibt am Ende hier nur noch herzlich Danke zu sagen an Busfahrer Jürgen Keller, an die OGV-Reiseorganisatorinnen Doris Petry und Else Hundsdorf sowie an die tolle Reisegruppe.