OGV-Reise nach Kroatien

(AW) Kroatien und die Makarska-Riviera an der dalmatinischen Adriaküste waren das Ziel der Reise des Obst- und Gartenbauverein Arheilgen in seinem Jubiläumsjahr 2018.

Mittwochmorgens startete eine Gruppe von 55 erwartungsvollen Fahrgästen mit einem bequemen STEWA-Bus und dem bewährten „Dream-Team Sippel“ (Klaus als Fahrer und Christine als Bistrochefin) am „Löwen“ in Richtung Süden. Die Fahrt führte über Nürnberg, München, Österreich und durch den Karawankentunnel, an dessen Ausgang schon Slowenien erreicht war. Bei einem Stopp an der slowenischkroatischen Grenze war Gelegenheit, sich mit der kroatischen Währung Kuna zu versorgen, ein im Euro-Zeitalter schon ungewohnter Vorgang. Gegen Abend war die adriatische Küste und das Tagesziel, das Städtchen Crikvenica, erreicht, wo in einem schön gelegenen Hotel mit Blick auf die Insel Krk eine Zwischenübernachtung eingelegt wurde. Am Donnerstag ging die Fahrt entlang der Küstenstraße weiter. An Bord war jetzt auch unser kroatischer Reiseführer Veljko, der die Arheilger auf der ganzen Reise
begleitete und ihnen kenntnisreich Land und Leute, deren Geschichte und die Sehenswürdigkeiten näherbrachte.

Nachdem man auf der Herfahrt zunächst den Eindruck eines weiten, dünn besiedelten, etwas kargen Landes bekommen konnte, überraschte jetzt ein einzigartiges Landschaftsbild. Auf der dem Binnenland zugewandten Seite bilden hochragende schroffe Berge eine schützende Mauer für den grünen fruchtbaren
Küstenstreifen mit üppiger mediterraner Vegetation, kleinen Fischer- und Badeorten und malerischen Städten. Auf der anderen Seite das Meer mit glasklarem Wasser, feinen Kiesstränden und vorgelagerte Inseln.

Eines der Ziele war an diesem Tag der Nationalpark Krka. Das 109 qkm große Schutzgebiet umfasst Unterlauf und Mündung des Flusses Krka mit einer Vielzahl sich verzweigender Wasserläufe, mit Kaskaden und mächtigen Wasserfällen. Ein Rundgang durch einen Teil des Gebiets zeigte die Vielfalt von Flora und Fauna in kristallklarem Wasser. Ein tolles Naturschauspiel.

Am späten Nachmittag war endlich Tucepi, ein Badeort unweit von Makarska, und das nur durch eine Gartenanlage und die Strandpromenade vom Strand getrennte Hotel „Bluesun–Afrodita“ erreicht. Und, um es vorweg zu nehmen, mit einem hervorragenden Service.

Am nächsten Tag war zunächst ein Bummel über die Strandpromenade zum kleinen Hafen angesagt mit seinem schönen Ausblick auf das Meer und die Inseln Brac und Hvar bzw. auf das hinter dem Städtchen aufragende Gebirge. Nach einer kleinen Freizeit zur individuellen Erkundung von Tucepi stand eine Fahrt mit dem Bus in das steinige, zerklüftete Biokovo-Gebirge mit seinem spärlichen Pflanzenwuchs (der Berg Sveti Jure ist mit 1.762 m der höchste Gipfel Dalmatiens). Von einem Aussichtspunkt aus wurde man mit einem tollen Rundblick über Küste, Meer und Inseln belohnt. Den Rest des Tages konnte jeder frei gestalten, je nach Lust und Laune.

Am Freitag stand der Besuch von Dubrovnik an, einem Höhepunkt jeder Dalmatienreise. Der Weg dorthin führte durch das interessante Delta des aus Bosnien kommenden Flusses Neretva. Es ist ein überaus fruchtbares Anbaugebiet für Mandarinen, Feigen, Oliven etc. und fällt als Gegensatz zu den verkarsteten Küstengebirgen besonders auf. Und noch eine weitere „Merkwürdigkeit“: Die Republik Bosnien-Herzegowina hat ihren Zugang zum Meer nur über einen 5 km breiten Korridor im kroatischen Staatsgebiet. Bei der Durchfahrt waren daher kurz hintereinander zweimal Grenzformalitäten (EU-Außengrenze) zu beachten. In Dubrovnik angekommen, der weithin bekannten Stadt mit großer Vergangenheit (UNESCO-Weltkulturerbe), führte die schwäbisch-kroatische Führerin Christina durch die mit einem Mauerring umgebene Stadt mit dem bis heute bewahrten historischen Stadtbild. Dazu gehören eine Vielzahl von prächtigen, kirchlichen und weltlichen Gebäuden: Sponzapalast, Kathedrale, Rektorenpalast, Franziskanerkloster und viele andere. Die Stadt ist ein wahrer Touristenmagnet und entsprechend voll mit Menschen. Und mittendrin natürlich die Reisegruppe aus Arheilgen.

Am Sonntag gab es dann zur Abwechslung mal eine Schifffahrt, vom kleinen Hafen in Tucepi hinüber zur Insel Brac. Von Bord aus hatte man einen prächtigen Panoramablick auf die Makarska-Riviera, die Küstenorte und das Gebirge. In einem kleinen Insel-Hafenstädtchen mit seinen an den steilen Berghang gebauten Häuschen gab es Gelegenheit für einen kleinen Rundgang an blühenden Gärten vorbei oder zu einem Blick in die dörfliche Kirche. Nach einem Imbiss an Bord begann die Rückfahrt nach Tucepi, diesmal etwas näher an der felsigen Küste bei Makarska entlang.

Beim Ausflug am Montag wurde zunächst ein Zwischenstopp für einen Rundgang durch die hübsche Altstadt von Makarska eingelegt. Danach war noch etwas Zeit für einen Promenadenbummel oder für einen Kaffee am Hafen.

Die nächste Station war Omis, wo der Fluss Cetina ins Meer mündet, nachdem er in einer Schlucht das Biokovo-Gebirge durchbrochen hat. Zwei Boote brachten die Reisenden einige Kilometer durch die canyonartige Engstelle mit ihren steilen Felswänden. Die wild-romantische Landschaft diente in den 60er/70er Jahren als Drehort für die beliebten Karl-May-Verfilmungen. Man kann sich Winnetou gut in dieser natürlichen Kulisse vorstellen. Nach einer Erfrischungspause holte der Bus die Gruppe an der Ausstiegsstelle zur Rückfahrt nach Tucepi wieder ab.

Ein weiterer Höhepunkt der Reise war eine Ganztagesfahrt nach Split. Mit rund  200.000 Einwohnern die größte Stadt Dalmatiens, eine Hafenstadt sowie ein Kulturund Wirtschaftszentrum. Zunächst stand eine Führung durch den ehemaligen Palast des römischen Kaisers Diokletian (UNESCO-Welterbe) auf dem Programm, dessen erhaltene Teile ein großes Gebiet der Altstadt umfassen. Die Zeiten überdauert haben auch Teile der Befestigungsanlagen und zahlreiche Gebäude im Innenbereich, wie z. B. die Domnius-Kathedrale aus dem 10.Jahrhundert. Insgesamt ein beeindruckendes Ensemble. Als zweites Tagesziel folgte der Besuch der nahegelegenen Stadt Trogir (ebenfalls unter dem Schutz der UNESCO). Die ganz von einer Mauer umgebene Altstadt mit ihren Palästen, Kirchen und Bürgerhäusern (besonders sehenswert die Kathedrale mit einem prächtigen Hauptportal) hat noch immer ein unverkennbares, venezianisches Ambiente. Die Rückfahrt über serpentinenreiche Straßen ließ noch mal einen Blick auf die Schönheit des Reiseziels zu. Der Mittwoch war Ruhetag, und jeder konnte nach Belieben den Tag verbringen.

Am Donnerstag begann leider schon wieder die Heimreise, hinter den Bergen entlang durch weites Land. Nochmals Formalitäten an der kroatisch-slowenischen Grenze und weiter durch Slowenien, dessen Landschaft schon deutlich mitteleuropäischen Charakter hat. Bald waren die Karawanken zu sehen und gegen 18 Uhr erreichte der Bus das als Wintersportort bekannte Kranjska Gora, wo im Hotel Kompas nochmals übernachtet wurde. Am nächsten Morgen fuhr der Bus dann unvermeidlich weiter gen Heimat. Nach 3.400 km war die Reise in ein schönes Land, bei herrlichem Wetter und mit unvergesslichen Eindrücken endgültig zu Ende.