Vortrag: Wildkräuter und Blühwiese

Mitte Februar war Jürgen Schmidt zu Gast beim OGV Arheilgen und referierte zu dem Thema „natürlicher Lebensraum mit Pflanzen aus Mitteleuropa.“ Untermalt mit wunderschönen Landschaftsbildern zeigte er auf, wie wichtig ein noch so kleiner Garten für Mensch und Tier sein kann. Eine Wildrosenhecke z. B. bietet bis zu 100 verschiedenen Tierarten genügend Lebensraum. Das Insektensterben beruht zum Teil auch auf der Tatsache, dass sich viele Nützlinge zu sehr spezialisiert haben. Fällt diese Grundlage weg, können sie sich nicht so schnell den neuen Gegebenheiten anpassen und somit auch nicht überleben. Bevor man, am besten von September bis November, Blühwiesen an trockenen, mageren Standorten aussät (der sandige Boden in Arheilgen ist dafür sehr gut geeignet), sollte man zunächst ca. 20 cm des Boden ausheben, um damit auch das Unkraut zu entfernen, und entweder mit Sand, Schotter oder dem idealen Felsenkies wieder auffüllen. Darauf kommt dann nur eine dünne Schicht Kompost (ohne Hauskompost, Wurzelwerk, Unkraut). Eine gute Qualität des Saatguts ist ganz wichtig. Damit es nicht Samen von exotischen Pflanzen oder Unkraut enthält, empfiehlt sich der Kauf  in einem Fachgeschäft in der Region. Da es im Herbst meist recht feucht ist, ist das Bewässern eigentlich nicht notwendig. Düngen ist ebenfalls nicht erforderlich, da heimische Wiesen und Stauden eher einen nährstoffarmen Lehm-Sandboden mögen. Bei Dachbegrünungen auf die Folie nur eine schwache Schicht Lavasubstrat aufbringen. Um die Artenvielfalt zu fördern sollte Schotter-, Sand- oder Kräuterrasen nicht im gleichen Rhythmus gemäht werden (am besten mit einem Balkenmäher) und ruhig auch mal Unkraut stehen bleiben. Besonders geeignet für Schmetterlinge und Hummeln ist der „Natternkopf“ während die „Wilde Möhre“ viele Insekten mögen. Wunderschön anzusehen sind die meist blauen Blüten der Leingewächse, die in keinem Garten fehlen sollten. Als Gärtner braucht man viel Geduld, denn gut Ding will Weile haben. Meist zeigt sich erst nach 1-2 Jahren der Erfolg der Mühen in Form von einer schönen Blütenpracht oder üppigen Wiese.